Unordnungshalter
März 24, 2014 § 13 Kommentare
Ich bin kein Fahrzeug- , vielmehr ein Unordnungshalter. Das Halten von Unordnung wurde mir in die Wiege gelegt. Leider. Ordnungshalter haben’s einfach leichter im Leben. Zwar schmeichelt der kreativen Seele das Chaos. Doch bei Lichte betrachtet ist es ein einziger Bremsklotz. Das Thema beschäftigte mich schon des öfteren an dieser Stelle. Es macht einfach keinen Spaß, kreativen Impulsen nicht spontan lustvollen Lauf lassen zu können, sondern zunächst die dafür erforderliche Arbeitsfläche mühsam freischaufeln zu müssen. Stets muss etwas weggeschoben, aufgetürmt, zusammengeknüllt und verflucht werden, bevor eine entspannt freie Fläche zum Neubeginnt ruft. Regelmäßige Aufräumaktionen sind da Tropfen auf heißen Steinen und zischen sich weg wie das erste kühle Bier an einem lauen Sommerabend. Nun weiß ich aber, woran es liegt. Die Dinge wegräumen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Die Aktion zuende führen, auch wenn das Ergebnis schon steht. Wer solches selbstverständlich tut, ist auf der sicheren Seite. Vermutlich Produkt früher Erziehung, harten Trainings oder eiserner Selbstdisziplin. Oder Angst vor der Verwahrlosung. Keine Ahnung. Morgen beginne ich den Selbstversuch steten Wegräumens nach beendetem Gebrauch aller ins Spiel gebrachter Gegenstände. Verlasse die Arbeitsfläche stets so, wie du sie vorfandest. Hinterlasse sie so, wie du möchtest, dass ein anderer sie vorfände. Sei einfach ein kleiner Spießer. Nur hier. Hier darfst du es sein. Noch sieht’s nämlich so aus:
(Ich bin übrigens auch auf dem Bild)
I like your Gekritzel. 🙂
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Well thank you! (Hab’s übrigens wirklich in einer Minute hingekritzelt 🙂 )
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🙂
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Na dann viel Erfolg. Ich bin eine absolute Leidensgenossin, daher kommt dieser Wunsch aus ganzem Herzen, von einer, die die Notwendig einsieht, ohne sie konsequent umsetzen zu können.
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Besten Dank für’s Aufmuntern! Und irgendwie beruhigend zu wissen, dass da draußen Menschen mitleiden. Manchmal beneide ich fast diese Radikaldigitalist_innen, die sämtliche Hardware outsourcen bis auf ein smartes Nadelöhr, das ihnen die Welt frei Haus liefert, ohne die Zumutungen unserer dinglichen Welt. Andererseits – was wären wir ohne unseren Körper und seine Widerparte? Und wozu wäre der ganze Urknallaufwand gut gewesen??
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Du sprichst mir aus der Seele, besonders das Freischaufeln;)
Ich versuche das Chaos gerade mit zwei neuen Extraschränken zu bekämpfen, und es funktioniert auch meist ganz gut, alle gerade benötigten Dinge wieder wegzuräumen… wären da nicht all die Dinge, die ich noch garnicht in den Schrank einsortieren konnte, weil A) sonst das Chaos im Schrank wieder losbricht oder B) sie doch so „schön“ gestapelt neben dem TV, auf der Kommode, auf dem Coucheck… stehen 😉
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Im Stapeln brachte ich es auch schon zu einiger Kunstfertigkeit. Von Vorteil dabei zweifellos Grundkenntnisse in Statik und Materialkunde und, das wäre dann die Kür, Ästhetik. Ich habe schon von Schriftstellern gehört, deren Schreibtischplatte auf solchen (Bücher)Stapeln ruht. Garantiert Inspirationsfördernd! Bei mir stapelt sich naturgemäß viel bemaltes Papier, und es zahlt sich aus, dass das Papier überwiegend duldsame Wesen trägt.
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Ich kenne das Problem, denke aber, dass in der Unordnung auch brauchbares Verunsicherungspotenzial steckt. Ich habe in dem soeben geschriebenen Blog die Sache von einer anderen Seite betrachtet.
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Freut mich zu lesen dass du dem Verunsicherungspotenzial eine Dimension der Brauchbarkeit abgewinnen kannst. Wer Unordnung aushält ist sicher gut aufgestellt! Ich bin derzeit leider mehr an Versicherungspotenzialen interessiert 😉
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da hast du vollkommen recht! allerdings is jedes Chaos oftmals auch ganz schön inspirativ! 🙂
Ich mag deinen Blog sehr, wirklich klasse, großes Kompliment.
Wenn du magst (so von kreativem Kopf zu anderen kreativem Kopf) dann schau gern mal hier vorbei : http://sketchfetch.wordpress.com
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Danke für’s Kompliment! Bin gespannt wie es in deinem kreativen Kopf so aussieht 🙂
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Schau doch einfach mal Deine Zeichnungen an! Wer kann schon so gut zeichnen?
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Das lese ich gern 🙂 Danke!
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