Tuschen

Dezember 3, 2016 § 2 Kommentare

Der chinesische Laden im Nachbarkiez hält Unmengen eines großformatigen, besonders stabilen und sehr grob gefertigten Papieres auf Lager. Er nennt es Drachenpapier. Vielleicht, weil es sich gefräßig saugend Flüssigkeit einverleibt. Ein sehr aktives Papier also, das ein gewichtiges Wörtchen mitredet im bildnerischen Prozess. Ganz im Unterschied zum iPad etwa, das als willig dienstbares Tool geradezu unterwürfig daherkommt, und über dessen Oberfläche der Zeichenstift flutscht wie einst Hans-Jürgen Bäumler übers Eis. Als Dilettant kracht man da schnell gegen die Bande. Die grob knarzenden Fasern des Drachenpapiers hingegen drehen selber Pirouetten, und was für welche!

 

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Wal, in eine Grube gefallen. Und ein aufschreiender Berg

August 1, 2016 § 4 Kommentare

Wer mit Zeichengerät oder Stift umgeht weiß, dass das eigene Bild – wieviel planvolles Wirken auch immer dahinter stecken mag – stets zu überraschen vermag. Dies gilt erst recht, wenn man Pinsel und Stift beiseite legt und sich als Kleckser auf den Zufall einlässt. Was sich da mitunter gleichsam aus dem Nichts heraus an Gestalten materialisiert, bedarf oft des „Hineinlesens“ garnicht. Dieses Blatt hatte ich, wie viele andere, zunächst zum Trocknen beiseite gelegt. Später fiel mein Blick beiläufig darauf, und ich erschrak – ein in eine Grube gefallener Wal:

 

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Und dann dieses Blatt. Ein in Agonie aufschreiendes Gebirgsmassiv:

 

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Wo bin ich?

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