Durchbruch im Dilettantenstüberl

Oktober 4, 2015 § 3 Kommentare

Dilettanten sind ja keine Großkünstler, die geräumige Ateliers bespielen und im Vollbesitz sämtlicher für die künstlerische Produktion erforderlicher Ressourcen sind als da wären Raum, Zeit, Material, Energie. Statt dessen hausen sie in Kleinstwohnungen, Dachkammern, Provisorien oder Zelten. Und malen- wenn sie denn malen – zwischen Bücherregalen, Wäscheständer, Kochtöpfen und Matratzen. Resultat ist der tägliche Konkurrenzkampf aller an diesem Setting Beteiligten. Bemalte Blätter bedrängen Bücher, Leinwände konkurrieren mit Sitzgelegenheiten, das Marmeladenglas im Kühlschrank duldet widerwillig die angerührte Eitempera im Nachbarglas und so weiter und so fort. Da ist es nicht leicht, Frieden zu stiften zwischen allen Beteiligten, geschweige denn eine Richtung vorzugeben. Allen zugeschalteten Dilettanten da draußen sei hiermit aber feierlicht mitgeteilt, dass mir in den letzten Tagen ein bahnbrechender, geradezu richtungsweisender Durchbruch gelang. Stichwort Arbeitsökonomie. (Profis hören jetzt mal kurz weg) Ich vollzog den Schritt von mit Farbe gefüllten Einzelgläsern zur Palette. Haah, der hat jetzt das Rad erfunden, mag mancher denken. Deswegen noch etwas genauer: Bisher stellte ich ein Glas mit Eitemperabindemittel her, das dann als Vorrat zwei bis drei Wochen im Kühlschrank hielt. Blieb aber länger in Gebrauch, weil ich ja nicht immer malen kann (sie oben: Mangel an Ressource Zeit) und ich auch nichts wegschmeißen kann. Die Pigmente wurden wiederum in Einzelgläsern mit dem fertigen Bindemittel vermischt und nach Gebrauch ebenfalls verschlossen im Kühlschrank aufbewahrt. Hält auch nicht sehr lange, wurde aber länger benutzt aus den eben genannten Gründen. Sind die Gläser schließlich aufgebraucht, muss man sie spülen, was eine ziemlich farbenfrohe Angelegenheit ist, zudem schweißtreibend und zeitaufwändig sowie mit intensivster Geruchsbelästigung einhergehend. So ging ich nach und nach dazu über, sie schweren Herzens einfach wegzuschmeißen, was die Nase ent- und das Gewissen belastete. Dennoch sammelten sich für die verschiedenen Pigment mehr und mehr Gläser im Kühlschrank bzw auf dem Mal/Schreibtisch an, und immer öfter stand ich umnebelt von verschiedensten Gerüchen am Bild (nein, da werden keine Endorphine ausgeschüttet). Das bremste eindeutig die Lust auf Farbe. Aber nun: Richtungskompetenz rein – schlaffes Treibenlassen raus. Im Baumarkt kaufte ich mir eine Kunststoffplatte PROTEX LIGHT, weiss. Da gebe ich jetzt eine Messerspitze Pigment (in Wasser angedickt) drauf und gieße eine ebensolche Menge Bindemittel drauf. Mit dem Pinsel angerührt, fertig. Das gleiche für die anderen Farben. Nur für den Tagesbedarf. Das Brett ist groß genug für kleinere Formate. (Geht’s wieder an die großen, muss vielleicht doch das ein oder andere Glas wieder her…). Und weil das so eine feine Sache ist, ging ich das gleich mal richtig systematisch an mit den Farben. Sämtliche vorhandenen Pigmente angerührt und Farbproben in ein kleines Büchlein gepinselt, so richtig beschriftet, mit viel oder wenig Pigment, mit weiss oder schwarz gemischt. Da sitze ich jetzt morgens am Kaffeetisch und studiere meine Farben…

Hier ein paar Farbspielereien auf Papier:

 

Farbspiel slkjq

 

Farbspiel alkji

 

Farbspiel slkji

 

Farbspiel glkjt

 

Farbspiel nlkjo

 

Farbspiel alkju8

 

Farbspiel slkli

 

Farbspiel lkju

 

Farbspiel alkhjt

 

Farbspiel ykjhw

Selbst an Blau

Mai 18, 2015 § 3 Kommentare

Selbst an Blau

Und sowas kommt von sowas:

Palette

Wo bin ich?

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