Mit instagram um die Welt

Oktober 24, 2023 § 2 Kommentare

Die Joggerin jagt ihrem Schatten hinterher

der Radfahrer wird von dem seinen in Kürze eingeholt

Mich zieht das schwarze Ufer in seinen Bann und ein cremefarbener Himmel, wie ihn so viele Künstler in Italien auf die Leinwand brachten

Dabei geht es stehts darum, eine Verbindung zu spüren, mit sich und der Welt in Resonanz zu kommen. Mit Menschen, Dingen, Aufgaben. „Color, which like music is a matter of vibrations, reaches what is most general and therefore most indefinable in nature: its inner power.“ Diese Zitat von Paul Gauguin las ich heute. Über instagram ergeben sich unterdessen interessante Kontakte. Ein Teufelstool, richtig genutzt – will sagen: den eigenen Bedürfnissen gemäß – bringt es Inspiration und Austausch. Schlägt man sich einmal, buchstäblich mit der Machete, einen Weg durch den Werbedschungel, warten jede Menge interessanter accounts, hinter denen Menschen stecken, die in ihrer Summe das Leben in seiner unendlichen Vielfalt sichtbar machen. „Capture the beauty of rain“ umschreibt beispielsweise jemand das Vorhaben hinter seinen sehr stimmungsvollen scharz-weiß-Fotos. Findet sich einmal ein vielversprechender Einstieg, lassen sich regelmäßig über die von der Person abbonierten accounts faszinierende Bilder entdecken, hinter denen wiederum Persönlichkeiten stecken. Und so weiter. Vor längere Zeit stieß ich auf eine New Yorker Künstlerin, die zufällig nun in Berlin ausstellte und mich bat, Fotos zu schießen. Daraus ergibt sich nun Kontakt zur Kuratorin in Berlin… wie Kleist schrieb, einmal um die Welt und man ist wieder zuhause, aber nicht mehr derselbe…

Die Musik

Januar 4, 2019 § 8 Kommentare

kopf lksdj

 

Das erste Bild im neuen Jahr. Ich malte es, während Clara Haskil Schuberts letzte Klaviersonate in B-Dur spielte. Wo Artur Schnabel etwas rüpelhaft, und Alfred Brendel brav spielt, trifft sie genau den richtigen Ton. Vielleicht sind Frauen die besseren Musiker. Dies vermutete schon Kleist:

In den Nonnenklöstern führen, auf das Spiel jeder Art der Instrumente geübt, die Nonnen, wie bekannt, ihre Musiken selber auf; oft mit einer Präzision, einem Verstand und einer Empfindung, die man in männlichen Orchestern (vielleicht wegen der weiblichen Geschlechtsart dieser  geheimnisvollen Kunst) vermißt.“ (aus: Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik. Eine Legende).

Ich wünsche allen, die hier gelegentlich vorbei schauen, ein Jahr voller Musik.

 

 

 

Zwei Seestücke

Januar 28, 2016 § 4 Kommentare

Seestück kjweh

 

Seestück 2oif

Ich gebe zu, dass die Besichtigung des frische restaurierten Mönchs am Meer von C. D. Friedrich in der Alten Nationalgalerie Lust auf See machte. Um aber garnicht erst in Versuchung zu geraten, einem Blauton, wie ihn Friedrich unter Mithilfe zweier kongenialer Restauratorinnen auf die Leinwand zauberte, nachzueifern, nahm ich, was gerade angerührt war, nämlich Moosgrün (Guardi) und Roter Marokkanischier Ocker (Kremer), mit wenig Cadmiumgelb angereichert. Dazu viel Weiß aus dem Baumarkt und etwas Kohle. Einen Mönch braucht’s heutzutage nicht mehr, und das für Zeitgenossen schockierende Fehlen eines rahmenden Vordergrundes, von Kleist in der Metapher vom weggeschnittenen Augenlied auf den brutalst möglichen Punkt gebracht, ist unserer Tage allerbilligst zu haben.

Wo bin ich?

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