Modelle wider Willen

April 6, 2024 § 4 Kommentare

ICE-, S- und U-Bahnfahrend ergab sich über die Ostertage reichlich Gelegenheit zum Arbeiten am flüchtigen Modell. So füllt sich mein BIG-PLANS-2024 dieser Tage rasch mit Gedanken, Notaten und Bildnereien. Ich bin also, bereits im November angelangt, meiner Zeit voraus. Ohnehin scheint mir, der April wurde über die Ostertage abgehakt und nun beginnt der Mai mit lieblichen 20 Grad.

Im ICE-Rausch

Januar 26, 2024 § 3 Kommentare

Mit der jüngsten ICE-Fahrt bin ich noch nicht fertig. Immer wieder erstaunt es mich: so viel Landschaft frei Haus. Wer vor nicht einmal hundert, zweihundert Jahren unterwegs war, kann sich von dieser Art Bequemlichkeit keine Vorstellung machen. Umgekehrt genauso. Stunden-, Tagelange Kutschfahrten bei Wind und Wetter und stets drohendem Achsenbruch, schaukelnd, zugig. Abenteuer frei Haus. Und jetzt im Rausch der Geschwindigkeit. Da macht die Handykamera was draus, finde ich. Und wie relativ doch alles ist, und abhängig vom Standpunkt. Friedlich ruhende Bäume, Unterhölzer ringen miteinander, zerfleischen sich gegenseitig ineinanderverhakt, rauscht man nur an ihnen vorbei. Hinten aber ruht der Abendhimmel. Später die Nacht, und man ist mit den Fahrgästen allein.

Quick and dirty

November 12, 2023 § 2 Kommentare

Ein paar schnelle Reiseskizzen im Zug, quick and dirty, wie immer. (In meinem Arbeitsumfeld senkt sich seit einiger Zeit die Maxime auf uns am Boden Haftende herab, liebgewonnene Aufgaben auch mal loszulassen, nicht immer 100prozentige Qualität anzustreben, lieber zielorientiert als gründlich zu arbeiten usw. Das hinterfragte ein interessiert kritisch den Prozess begleitender, andernorts angesiedelter Fachmann mit: also quick and dirty? Wir alle wissen, welch enormes Potential Sprachregelungen in sich bergen. Ein Überspringen dieser Formulierung von der Kreativ- auf die Dienst- respektive Serviceleistungsbranche war allerdings nun doch nicht beabsichtigt.)

Natur und Kunst

April 3, 2013 § Hinterlasse einen Kommentar

Über Ostern mit der Bahn nach Chemnitz – Besuch der Conrad-Felixmüller-Ausstellung – und weiter mit der vom Aussterben bedrohten Erzgebirgsbahn – wo man noch so schöne Sätze hört wie „Bedarfshalt. Zum Aussteigen bitte JETZT Haltewunschtaste betätigen“ – nach Olbernhau. Aus der als Frühjahrswanderexkursion geplanten Reise wurde kurzerhand ein nachgereichter Winterurlaub. Herrlich. Schon die Zugfahrt nach Leipzig ließ an meinem Auge eine Welt vorbeiziehen, die ein gnädiger Gott großzügig mit der Puderzuckerbüchse bestreut hatte. Hoch gestimmt nahm ich die entgrenzte und aller Schmuddeligkeiten enthobene Welt da draußen wahr. Allerdings glaube ich nicht ganz normal zu sein, denn umgeben bin ich von Menschen, die in letzter Zeit ob jeden erneuten Schneefalls aufstöhnten. Und das nicht vor Lust. Dabei gibt es nichts Schöneres als Schnee. Wenn er da ist. Es gibt auch nichts Schöneres als lau temperierte, mild riechende Frühlingsluft. Wenn sie da ist. Und am Schönsten ist ein heißer Sommertag, der sich urlaubenderweise bereits am Nachmittag mit einem kühlen Glas Weißwein zelebrieren lässt. Alles zu seiner Zeit wohlgemerkt. Glück ist, hab ich grad gelesen, nicht alles zu wollen und vor allem nicht sofort.  Sehr wohl bewusst bin ich mir der sozialhygienischen Bedeutung geselligen Klagens. Meckern ist der Stuhlgang der Seele. Aber einer muss ja den Spielverderber geben. Ich tu’s gern. Und schweife ab. Im Erzgebirge wanderte ich durch tief verschneite Landschaften und trotze der Kälte immerhin ein paar Skizzen ab:

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Hier der Blick auf Olbernhau-Grüntal, mit Eisenbahnbrücke und Cafe Hüttenmühle, da gibt’s leckere Torten und in der angeschlossenen Pension ein warmes Zimmer mit Bett, Stuhl und Tisch. Die sympathische Wirtin bereitet ein leckeres Frühstück und ertrug tapfer meinen zugegebenermaßen etwas speziellen Humor. Sie wußte nämlich zu berichten, dass in dem beschaulichen Örtchen allerhand Polizei unterwegs sei auf der Such nach Crystal, das in dieser Grenzregion in größeren Mengen an Jugendliche verkauft würde. Woraufhin ich meinte, da müsse man sich ja wenigsten, wie andernorts auf dem Lande,  keine Sorgen machen dass die Jugend abwandert. Ich wurde auf meinen Wanderungen auch nicht gefilzt. Wohl zu alt.

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Olbernhau_Grüntal03

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Auf dem Rückweg widmete ich mich nochmal der wirklich sehenswerten Kunstsammlung in Chemnitz

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und in Zügen, auf Bahnhöfen und in Cafes gab’s ausreichend Gelegenheit für rasche Skizzen:

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Wo bin ich?

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