Zwiegespräch

April 16, 2020 § 2 Kommentare

(nach Vuillard, Mutter und Tochter vor rotem Hintergrund)

Fortan Reklamefrei

April 11, 2020 § 7 Kommentare

 

8E09D713-33E5-4B81-A481-D35F0D463C81

 

(Zwischenbemerkung in eigener Sache. Hab mich von Werbung freigekauft. Kann ich besser schlafen)

Selbst mit Aura auf Acker vor untergehender Sonne im hessischen Vogelsberg

April 5, 2020 § 2 Kommentare

 

(Man sieht sie nur bei seinem eigenen Schatten, und auch nur um den Kopf herum. Eines dieser rätselhaften Phänomene, für die es bestimmt eine einfache Erklärung gibt. Vielleicht hat ja jemand in Physik aufgepasst…?)

Die gänzlich irdische Rosenpracht und ein Himmel ohne Drogen

Juli 21, 2019 § Hinterlasse einen Kommentar

 

body fragile

Juni 5, 2019 § 2 Kommentare

 

Die Verführung ist groß, aber der Körper ist flüchtig.

Sendeschluss. Ein launiger Nachruf.

März 27, 2019 § 11 Kommentare

 

Mit dem heutigen Tag endet mein persönliches Fernsehzeitalter. Nicht, dass ich ein besonders guter Fernsehteilnehmer gewesen wäre. Schon der Beginn stand unter einem ungünstigen Stern, waren doch meine Eltern der Meinung, Fernsehen hemme die kindliche Entwicklung und mache dumm. [Anmerkung, Stand jetzt: stimmt ja auch. Aber so what – mit einem gewissen Maß an Dummheit sind wir schließlich alle gesegnet, und es kommt, wie stets im Leben, auch hier auf das rechte Maß an.] Während also meine Spielkameraden bereits eifrig fernsahen, musste ich ein paar Jahre warten, bis meine Eltern sich dem Lauf der Zeit beugten und die erste Flimmerkiste anschafften. Nun kam auch ich in den Genuss einer das weitere Leben prägenden medial-kulturellen Grundausstattung. In Erinnerung geblieben sind mir insbesondere die Serien Bezaubernde Jeannie, Daktari, natürlich Bonanza (Little Joe war meine erste große Liebe), und Arsene Lupin. Außerdem mochte ich Peter Alexander und sowieso die Ansagerinnen, deren stets verheißungsvolles Lächeln ein klarer Vorschein des Paradieses war. Irgend etwas am elterlichen Vorbehalt hatte sich aber in mir eingenistet, und so blieb mein Verhältnis zur Flimmerkiste gestört. Nie schaffte ich mir ein eigenes Gerät an; es war, wenn überhaupt, immer nur dann eines da, wenn ein lieber Mensch es in einen gemeinsamen Haushalt eingebracht hatte. So hat sich bis auf den heutigen Tag in meinem aktuellen Haushalt ein Gerät erhalten, das in den 90iger Jahren das Licht der Welt erblickte, und dessen Tiefe ungefähr der doppelten Bildschirmdiagonale entspricht. Sorgenvolle Mienen gelegentlicher Besucher entspannen sich erst, wenn ich bemerke: er kann schon Farbe. Allerdings war da vor Jahren dieser Freund, der sich partout nicht mit meinem Fernseher abfinden wollte und mich in ein längeres Gespräch über die Vorzüge zeitgemäß dimensionierter Flachbildschirmtechnologie verwickelte. Ich argumentierte eine Weile dagegen – die Größe des Bildschirms verhielte sich letztlich ja umgekehrt proportional zum Abstand des Betrachters, ließe sich also beliebig justieren, sagte ich zum Beispiel, oder ich pries die Qualität der guten alten Röhre – um mich am Ende auf genau jene Sturheit zurückzuziehen, auf die es für uns alle schlussendlich hinaus laufen wird – den würdevollen Altersstarrsinn. Nun gebe ich gerne zu: das macht mir dann sogar Spaß, und ich pflege die ein oder andere Schrulle, schon um der Mitwelt etwas zum Lästern zu geben. Manchmal denke ich dabei aber auch an meinen Vater, der sich einem in der Straßenbahn die Fahrscheine kontrollierenden Schaffner gegenüber einmal mit einem trockenen „wuff!“ vernehmen ließ. (Für jemanden, der mit sechzehn von der Schulbank weg vor die Flak gezerrt wurde, dann die besten Jahre in Kriegsgefangenschaft zubrachte und schließlich sein jüngstes Kind im Straßenverkehr verlor, durchaus eine Möglichkeit, den alltäglichen Irrsinn zu kommentieren.) Die Röhre jedenfalls tut seit vielen Jahren zuverlässig ihren Dienst, und zwar immer Sonntags um viertel nach acht zum Tatort. Das reicht völlig, um mein Unterhaltungsbedürfnis zu befriedigen. Weiter gehende Erwartungen an das Medium waren mit Einführung des „Privatfernsehen“ Ende der Achtziger ad acta gelegt worden. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der Tatortgenuss in letzter Zeit gelegentlich durch leichten Schneegriesel gestört wurde, was aber irgendwie zur aufkommenden Spannung mit beitrug. Und so hätte das munter weitergehen können, hätte ich nicht neulich Post von einer mir unbekannten Firma bekommen, die mich per Hauspostwurfsendung auffordert, bei der Umstellung auf digitalen Empfang mitzuhelfen. Andernfalls bliebe der Bildschirm schwarz. Ah, dachte ich, die mediale Hölle droht, ewige Finsternis, die Totalabschaltung. Ja bin ich denn Jesus? Helfen? Alles hat seine Zeit, Damen und Herren, und für mich ist damit die Zeit des Fernsehens vorbei. Mach’s gut, alter Kasten!

[Nachtrag 20:00 Uhr: wie ich soeben feststelle, ist der Bildschirm gar nicht schwarz, sondern flimmert in schwarz-grauen Pünktchen vor weißem Hintergrund. Alles totale Panikmache, mal wieder!]

Vom Schichten der Bilder

März 26, 2019 § 2 Kommentare

Jeder Malvorgang ist ein Aufschichten von Pigmenten. Form und Haltbarkeit bekommen sie durch eine zähe Masse, die den farbgebenden „Inhalt“ bindet. Die englische Sprache kennt da praktischerweise zwei Begriffe, wo wir uns im Deutschen mit nur einem begnügen müssen: „paint“ ist die aufzutragende Substanz,  „colour“ hingegen benennt das Farbphänomen. Auf einem stabilen Bildträger lässt sich dieses Aufschichten im Grunde beliebig lange fortsetzen, aus einem anfänglich „flachen“ Phänomen wird dann zunehmend ein dreidimensionales, das Bild mutiert zum Relief, das Relief zur Skulptur. Bis dahin ist es freilich ein weiter Weg, und obgleich die Übergänge hier, insbesondere in der neueren Kunst, fließend sind, und auch in älteren Zeiten schon immer Maler den pastosen Farbauftrag schätzten, droht die aufgeschichtete Farbe irgendwann abzubrechen. Als Idee für eine mögliche künftige Ausstellung spukt daher in meinem Kopf eine kleine Installation herum. In einer stillen Ecke steht ein Eimer, gefüllt mit dicken, abgeplatzten Farbschwarten. Vor dem Eimer steht ein Schild, auf dem zu lesen sein wird: „Bild im Eimer“. Bild im Eimer meint dann nicht nur ein gescheitertes Bild, und eine banale Beschreibung dessen, was man sieht, sondern ist zugleich ein Hinweis der Art, wie man sie gemeinhin unter einem Bildtitel findet: „Acryl auf Leinwand“ zum Beispiel, also ein Ausweis der verwendeten Technik. Warum aber überhaupt Schicht auf Schicht setzen, gnadenlos das einmal Gesetzte immer neu überformen und letztlich einen skulpturalen Bilderfriedhof produzieren? Die einfache Antwort: es gibt doch schon genug Bilder. Und nicht nur das, es werden immer mehr. Und zwar immer mehr immer mehr. Eine im digitalen Zeitalter exponentiell steigende Kurve, die eines nicht mehr fernen Tages die Menge aller produzierten Bilder mit der Menge aller möglichen Bilder in eins setzen wird. Alle Bilder verschmelzen zu einem Metabild: der Welt, wie sie optisch erfahrbar ist. Und das bringt mich zum eigentlichen Grund: So wie bei der Masse  heutigen Fotografierens nicht mehr das Foto Zweck der Tätigkeit ist, sondern der Moment des Fotografierens als Bewusstseinsbildender Akt (quasi: ich weiß, die Kulturpessimisten unter uns werden hier mit den Augen rollen) erlebt wird, geht es mir beim Malen auch, und immer mehr, um das Tun. Auf den folgenden Detailaufnahmen des aktuellen großformatigen Bildes, die x-ste Übermalung, zeichnen sich schon recht deutlich reliefartige Strukturen ab. Materialdynamische Verwerfungen, die uns darauf vorbereiten, dass die Ergebnisse schöpferischer Arbeit eines Tages wieder zu der Natur werden, der sie abgetrotzt wurden.

F1839330-E46C-46ED-A408-D1E8ED9FCFC6D7F5DF70-4738-4149-B042-B95147E369CA9CF425C6-F2F4-4E76-B1E9-6E0C87D5807E0F026468-7B50-4469-9B7A-ECBEC4E6752B2670A6E2-840C-46C9-851E-F80F6F3AC4E7F8BA2B39-881B-4670-A53E-43CB89B40B33

Schubert im Kino

Januar 27, 2019 § 11 Kommentare

Schubert Sonate B-Dur D 960 II Takte 8-13

Schubert Sonate B-Dur D 960 II Takte 8-13

 

Ich war im Kino und sah ein Gleichnis auf die Ohnmacht der Macht, inszeniert als unterhaltsames, dabei sämtliche Tiefen der menschlichen Existenz auslotendes Ränke- und Intrigenspiel. Obzwar Historienfilm, rückt „The Favourite“ durch die Skurrilität der ins Bild gesetzten Einfälle das Geschehen nahe an die Gegenwart heran. Groß macht diesen Film, dass es nicht Gut und Böse gibt, sondern alles dazwischen. Nämlich Menschen, die sich ihren Platz in der Welt erobern möchten und dabei in Würde, oder an deren Grenzen, scheitern. Nebenbei sehen wir die saukomischste Darstellung einer Hochzeitsnacht, die ich je im Kino erblickte, und erfahren eine Menge über (längst) vergangene Zeiten, die immer wieder kehren. Was mich hier auf den Plan ruft, ist aber dieses: der Film setzt Musik ein, die an dieser Stelle schon des Öfteren Thema war. Wenn es den Film zu loben gilt, dann nämlich insbesondere wegen der klügsten Filmmusikdramaturgie seit Stanley Kubrick. Für das Zeittypische des Films stehen barocke Musikfragmente (Cembalo, Orgel), für das „Allgemein Menschliche“ Musik der Romantiker Schumann und Schubert. Der langsame Satz aus dem Klavierquintett des einen, der langsame Satz aus der letzten Klaviersonate des anderen, sind hier so eng mit der Dramaturgie der Handlung verwoben, dass das Bild aus der Musik zu erwachsen scheint – oder umgekehrt. Nämlich in der Schlüsselszene, als die Favoritin der Königin diese in flagranti mit ihrer Konkurrentin überrascht. Und in der Schlussszene, in der die Königin mit der neuen Favoritin einen qualvollen Schlusstanz aufführt, den Schuberts sich auftürmende Klavierakkorde gnadenlos instrumentieren.

Großartiger Film, könnte der diesjährige Oskar-Abräumer werden – was mich beinahe daran gehindert hätte, ihn mir überhaupt anzusehen (so viel zum Thema Vorurteile :-))

(Oben meine Abschrift der entscheidenden Takte 8 – 13 aus dem zweiten Satz von Schuberts Sonate B-Dur D960)

Der Raucher

Januar 23, 2019 § 7 Kommentare

der raucher

Der rote Gürtel

Januar 13, 2019 § Hinterlasse einen Kommentar

der rote gürtel

Wo bin ich?

Du durchsuchst momentan die Kategorie Uncategorized auf Der Dilettant.