Gerhard Richter notierte einmal…

… Sigmar Polke sei der Meinung, „dass am Malen doch was dran sein müsse, weil nämlich die meisten Irren unaufgefordert malen.“* Natürlich ist was dran – für mich ist Malen und Zeichnen das, was ich einfach gerne tue. Der Künstler aber hats ja nicht nur gut (er darf so vieles, was unsereins sich nicht traut), er hats auch schwer, denn er hadert mit sich und seiner Kunst. Vielleicht nicht mehr so schlimm wie in den Sechzigern, als allerorten Verbotsschilder lauerten und man selbstverständlich nicht mehr „einfach malen“durfte, geschweige denn einfach Gedichte schreiben. Dennoch gehts auch heute in der Kunstwelt oft mehr um die richtige Haltung zu und hinter dem dann nicht mehr falschen Bild. Aber mich betrifft das alles nicht. Ich habs leicht, denn ich bin Dilettant. Ich male einfach drauflos. Und ich könnte (wenn ich es könnte) ein 1,2-Millionen-Dollar-Bild malen und es verschenken; ich könnte (ich kann es) lauter Bildchen malen, die potentiell (wenn ich es denn wissen wollte) niemand kaufen würde. Sollten sich Gedanken einstellen beim Malen (das passiert häufig), verfolge ich sie gerne weiter. Es muss aber keine geschlossene Theorie daraus werden. Und mir geht’s nicht nur um das Ergebnis (das bleibt oft genug hinter den Erwartungen zurück). Dem Stift dabei zuschauen, wie er über das Papier spaziert (frei nach Klee), sich in’s Linienspiel hineinversenken und die Farben vorbeiziehen lassen – das hat etwas zutiefst Befriedigendes.

Und nun blogge ich. Warum? Es ist so leicht. Und es zwingt mich, das allabendliche Malen etwas zu fokussieren.

Und wer will, kann mir beim Verfertigen meiner Skizzeleien und Bildchen zuschauen, lesen, was ich dazu denke und gerne das Seine dazugeben. Anregung und Kritik herzlich willkommen!

Alle Bilder sind von mir (sofern nicht ausdrücklich ein anderer Urheber genannt wird)

*Gerhard Richter. Text. Frankfurt am Main und Leipzig 1993, 2. Aufl. 1994, S. 33

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