i’m glad you came to say hello

November 7, 2018 § 6 Kommentare

Die amerikanische Malerin Amy Sillman sagt, „dass Malerei einfach auch meine sexuelle Vorliebe ist“. Dem schließe ich mich an. Vorliebe heißt ja nicht, dass es die einzige Liebe sei. Zum Beispiel ist meine weitere sexuelle Vorliebe das Klavierspielen. Und dort treibe ich es zur Zeit insbesondere mit Schubert. (Gefährliches Terrain übrigens. Nicht nur, weil Friedrich Gulda auf die Frage, warum er nicht mehr Schubert spiele, – also: spielte, denn er ist ja nun schon tot -, – und auch nicht in dem Sinne, dass er Schubert gespielt habe und nun nicht mehr, nachdem er gestorben war,  denn als er gefragt wurde war er ja noch nicht tot, – also in dem Sinne, warum er nicht öfter Schubert spiele,  antwortete, dann könne er sich ja gleich erschießen. Nein, Schubert selbst widmete sich seinen diversen sexuellen Vorlieben so intensiv, dass sein syphilitisches Leben schon nach kurzer Zeit vorbei war. Seine Musik ließ er dafür um so länger dauern, und komponierte z. B. den genialsten Schluss einer Sonate ever, worüber demnächst an dieser Stelle zu lesen sein wird. Hier gilt’s der Malerei, und da wollte ich eigentlich nur zeigen, dass Sex, also Malerei, nicht nur Arbeit ist:

im glad you came to say hello

i’m glad you came to say hello

i’m glad you came to say hello. Pencil auf iPad auf Acryl auf Kalenderblattrückseite.

 

Klammer zu.

 

P. S. Zitiert wird Frau Sillman mit obigen Worten in der Süddeutschen Zeitung – richtig: der Wir-rauben-Ihnen-den-Atem-Automobilzeitung – von gestern.

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§ 6 Antworten auf i’m glad you came to say hello

  • emhaeu sagt:

    Also meine Quelle weiß bei Schubert nur etwas von seinem ausgeprägten Alkoholismus, spricht aber von einem „wenig ausgeprägten Sexualleben“ … ?

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    • derdilettant sagt:

      Ich beziehe mich auf den sehr ausführlichen Artikel im Grove Music Online, dem umfassendsten und aktuellsten Musiklexikon. Dort werden eine Reihe von Zeitzeugen zitiert, die nach Schuberts Tod taktvoll aber unmissverständlich auf sein in jeder Hinsicht ausschweifendes Leben hinwiesen. Quintessenz der Lexikonartikel-Autoren: „These characterizations of Schubert’s lifestyle from his close friends – their probity notwithstanding – leave little doubt as to his powerful sexual appetite.“ Ich meine auch, man hört‘s seiner Musik an. Aber das ist natürlich sehr subjektiv…

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      • emhaeu sagt:

        Da werd ich mal drauf achten, bei der Musik.leider für mich als Klavier Dauer-Anfänger zu schwer.

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      • derdilettant sagt:

        „Klavier Dauer-Anfänger“ gefällt mir 🙂 Heißt es doch, dass man beharrlich dran bleibt. Wenn ich mir einen Tipp erlauben darf: das Tempo des zu spielenden Stückes am schnellsten Notenwert ausrichten, und zwar so, dass diese schnellsten Notenwerte bequem gespielt werden können. Zeit und mithin Tempo sind nämlich relativ. Ein als schnell gedachtes Stück langsam, aber dafür im Gleichmaß (also in den korrekten Temporelationen) zu spielen, kann wunderschön sein!

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      • emhaeu sagt:

        Manchmal höre ich mir eine Aufnahme irgendeines bekannten Pianisten von dem Stück, das ich gerade übe, an. Das ist meist ein Schockerlebnis und ich sage mir dann tapfer: Der spielt viel zu schnell.

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      • derdilettant sagt:

        Sind alles Angeber.

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