Die große Woge

Mai 8, 2017 § 4 Kommentare

Ausnahmslos zeige ich hier Bilder in Standardgröße. Inhalt und Technik mögen variieren – die Größe bewegt sich stets in dem Rahmen, der durch ein sogenanntes Endgerät vorgegeben ist. Dabei lässt sich ein Bild mitnichten vergrößern oder verkleinern, ohne dass durch diesen Akt in dessen Aussage erheblich eingegriffen würde. Size matters – ein Allgemeinplatz, dem die meisten sicher zustimmen würden – ohne sich jedoch die Auswirkungen klar zu machen. Wie ich neulich in einem sehr anregenden Vortrag erfuhr, könnten z. B. die berühmten, Epoche machenden Worte J. J. Winckelmanns von der „stillen Einfalt und edlen Größe“ griechischer Kunst schlicht auf dem Umstand fußen, dass Winckelmann zum Zeitpunkt der Formulierung die berühmte Laokoon-Gruppe, auf die er sich hauptsächlich bezog, nicht in der vollen Größe des Originals gesehen hatte, sondern nur in einer stark verkleinerten Nachbildung. Nun haben wir heutigen Tags zwar nahezu unbegrenzt Zugriff auf (u. a.) gemalte Bilder, bekommen sie in brilliantesten Farben und wünschenswertester Detailfülle auf den Bildschirm, verlieren aber den Parameter Größe (wie auch die Objekthaftigkeit eines Bildes) dabei zunehmend aus dem Auge. Mir bleibt nur, an die Vorstellungskraft der geneigten Betrachterschaft zu appellieren, wenn ich hier einmal ein Bild zeige, dessen Herstellung schon rein physisch ein ganz anderer Vorgang war als die sonst gezeigten kleinen bis mittleren Formate (und dessen Dimension durchaus ein Nachhall kolossaler Naturerfahrung an der Ostsee ist, wenngleich praktische Umstände auch hinein gespielt haben):

 

Die Woge. 140 x 100 cm

 

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