Koof im Kiez!

Dezember 13, 2012 § 2 Kommentare

IXUS Kadaver

Dies sind die Reste meiner IXUS. Vor eineinhalb Jahren gab sie den Geist auf, nachdem sie mir über zehn Jahre regelmäßig, nämlich genau einmal pro Tag, gute Dienste geleistet hatte. Der APS-Film steckte fest und die Kamera ließ sich nicht mehr öffnen. Ein Canon-Spezial-Reparaturgeschäft winkte damals nur ab, da sei nichts mehr zu machen, überhaupt lohne der Aufwand nicht. Jetzt aber, nachdem die in der Kamera unentwickelt schlummernden Bilder historisch geworden sind, unternahm ich einen neuen Versuch, zu retten was zu retten ist. Ein Tipp führte mich zu Foto Meyer am Viktoria-Luise-Platz in Berlin. Ein enthusiastischer, extrem freundlicher junger Mann nahm sich der Sache an und zog tatsächlich nach über einer halben Stunde harter, tüfteliger Arbeit den Film aus dem Restkorpus der IXUS, und zwar schön in einer lichtdichten Stofftasche, so dass der Film nun im Labor entwickelt werden kann. Dabei war der Laden voll und es gab genug zu tun. Der Angestellte aber ließ sich von seiner Begeisterung für die Materie leiten und rettete den für mich so wichtigen Film. Fantastischer Laden! Also liebe Leute: Kauft im Laden um die Ecke! Meidet Amazon und andere Großschmarotzer!. Verspielt nicht die Zukunft unserer Städte mit kleinen, bunten, individuellen Läden und echten Menschen darin indem ihr, um ein paar Cent zu sparen, nur noch in Versandhäusern kauft!

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§ 2 Antworten auf Koof im Kiez!

  • schon wieder so ein schöner aufruf, der mir aus dem herzen spricht. ich hasse amazon! vielleicht ist das irrational. aber ich hänge auch so an persönlichen kontakten. wir hatten hier in der stadt eine buchhandlung, die einfach einzigartig war, klein, verschachtelt und so mit büchern vollgestellt, dass man sich kaum bewegen konnte. und nie ging man ohne ein schönes gespräch wieder weg. wie ich das vermisse.
    und deine geschichte von der begeisterung des angestellten ist so schön, ich finde das sind wirklich schöne momente, wenn man erlebt, dass menschen ihren beruf wirklich lieben und nicht nur geld verdienen müssen.

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    • derdilettant sagt:

      Amazon zu hassen ist keineswegs irrational. Amazon fordert seine Kunden auf, in Läden Produktcodes einzuscannen und an Amazon zu schicken um das Produkt dort billiger zu bekommen. Sie nutzen die Infrastruktur bestehender Geschäfte um sie auf Dauer durch aggressiven Preiskampf vom Markt zu verdrängen. Bleibt am Ende Amazon als quasi Monopolist übrig, können sie die Preise nach Belieben diktieren. Wettbewerb zwischen Konkurrenten ist eine nützliche Sache. Auf die Spitze getriebener Konkurrenzkampf macht alles kaputt.

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